Die Linie zwischen Realität und digitaler Fälschung wird immer dünner – Deepfakes machen es möglich. Doch wie erkennst du diese künstlich erzeugten Bilder oder Videos und wie schützt du dich vor ihrer manipulativen Macht?
Was sind Deepfakes?
Deepfakes sind künstlich generierte, überzeugend wirkende Videos oder Bilder, die Personen zeigen, die etwas tun oder sagen, was in Wirklichkeit nie passiert ist. Diese Technologie nutzt Künstliche Intelligenz (KI) und Maschinelles Lernen, um täuschend echte Fälschungen zu erzeugen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und können von harmlosen Scherzen bis hin zu ernsthaften digitalen Angriffen reichen.
Die Gefahr von Deepfakes
Die Gefahr von Deepfakes liegt in ihrer beeindruckenden Perfektion und zunehmenden Zugänglichkeit. Durch die Fortschritte der Künstlichen Intelligenz und des Maschinellen Lernens können diese täuschend echten Fälschungen heute von fast jedem erstellt werden, der über einen leistungsfähigen Computer und die richtige Software verfügt. Und genau darin liegt das Problem.
Zunächst mag es harmlos erscheinen, ein Video zu erstellen, in dem ein Prominenter in einem lustigen Kontext dargestellt wird. Doch der gleiche Mechanismus kann ebenso leicht für schädlichere Zwecke eingesetzt werden. In der Politik können Deepfakes genutzt werden, um Fehlinformationen zu verbreiten oder politische Gegner zu diskreditieren, was potenziell zu sozialer Unruhe und politischer Destabilisierung führen kann. Es ist auch wichtig, das Konzept des «Lügennachweises» zu bedenken. Selbst wenn ein Deepfake entlarvt und als Fälschung identifiziert wird, bleibt oft ein Schatten des Zweifels bestehen. Die Menschen beginnen, ihre eigenen Augen und Ohren zu hinterfragen, und das Vertrauen in visuelle Medien im Allgemeinen kann erheblich beeinträchtigt werden.
Wie erkennst du Deepfakes?
Es gibt verschiedene Methoden, um Deepfakes zu erkennen. Folgende Tipps können dir dabei helfen:
Beispiele und Denkanstösse
Es gibt viele Beispiele für Deepfakes, die zeigen, wie diese Technik missbraucht werden kann. Ein bekanntes Beispiel ist das Video aus dem Jahr 2018, in dem der ehemalige US-Präsident Barack Obama beleidigende Aussagen über seinen Nachfolger Donald Trump macht – komplett erfunden und mittels Deepfake erstellt. Dies sollte uns alle dazu anregen, Informationen kritisch zu hinterfragen, bevor wir sie verbreiten. Ein weiteres Beispiel ist das Deepfake von Mark Zuckerberg, das 2019 im Internet kursierte. In diesem Video behauptete der Facebook-Gründer, die Kontrolle über Milliarden von Menschen zu haben, was natürlich nicht wahr ist. Dieses Beispiel zeigt, dass niemand – auch nicht die mächtigsten Menschen der Welt – vor den Auswirkungen von Deepfakes sicher ist.
Und zum Schluss noch ein weiterer Denkanstoss: Stelle dir vor, wie die Zukunft aussehen könnte, wenn diese Technologie noch weiter fortgeschritten und noch schwerer zu entlarven ist. Könnten wir dann noch Vertrauen in irgendetwas haben, was wir in den Medien sehen oder hören? Könnte das Konzept der Wahrheit in der digitalen Welt völlig untergraben werden? Dies sind bedenkliche Fragen, die wir uns als Gesellschaft stellen müssen, während wir weiterhin die rasanten Fortschritte in der KI-Technologie verfolgen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil der Serie «Digitale Identität».