Cyber-Betrug: So schützt du dich und deine Liebsten
Die digitale Welt bietet viele Vorteile, birgt aber auch Gefahren. Besonders ältere Menschen sind oft Ziel von Cyberkriminalität. Wie du dich selbst vor Betrügereien schützen kannst und worauf du deine älteren Angehörigen aufmerksam machen solltest, erfährst du hier.
Was ist Cyberkriminalität?
Cybercrime bezeichnet kriminelle Handlungen, die über das Internet oder andere digitale Kommunikationsmittel begangen werden. Die Methoden der Kriminellen werden immer raffinierter. Gerade ältere Menschen sind häufig Ziel solcher Angriffe, da sie sich in der digitalen Welt weniger gut auskennen.
So funktioniert der Enkeltrick heute
Der klassische Enkeltrick, bei dem sich Betrüger:innen als Verwandte ausgeben und um Geld bitten, hat sich ins Internet verlagert. Mithilfe neuester Technik – insbesondere künstlicher Intelligenz (KI) – können Abzocker:innen täuschend echte Stimmen oder sogar Videos erzeugen. Sie erstellen gefälschte Nachrichten oder Anrufe, die so klingen und aussehen, als kämen sie von echten Verwandten. Es kann sehr schwierig sein, diese Fälschungen sofort zu erkennen.
Worauf solltest du achten?
- Ungewöhnliche Anfragen: Sei skeptisch, wenn du unerwartete Nachrichten oder Anrufe erhältst – vor allem, wenn es um Geld geht.
Rückruf: Ruf die Person zurück, aber benutze die Nummer, die du kennst, nicht die, die dir im Anruf oder in der Nachricht genannt wurde.
- Überprüfe die Fakten: Frage nach Dingen, die nur die echte Person wissen kann. Betrüger:innen kennen oft nur allgemeine Informationen.
- Vorsicht bei Links: Klicke nicht auf Links in E-Mails oder Nachrichten, die du nicht erwartet hast. Diese können zu gefälschten Websites führen, die deine Daten stehlen wollen.
- Prüfe die Details: Achte auf Rechtschreibfehler und ungewöhnliche Formulierungen. Kriminelle sind oft nicht perfekt.
Aktuelle Betrugsbeispiele
- Gefälschte Bankanrufe: Betrüger:innen geben sich als Bankmitarbeiter:innen aus und behaupten, dass dein Konto gehackt wurde. Sie fordern dich auf, Geld auf ein «sicheres» Konto zu überweisen. Deine Bank würde dich nie per Telefon oder E-Mail dazu auffordern. Ruf deine Bank direkt an und frage nach.
- Phishing-E-Mails: Diese E-Mails sehen oft sehr echt aus und scheinen von bekannten Unternehmen zu kommen. Du wirst aufgefordert, deine Zugangsdaten zu bestätigen. Gib niemals deine persönlichen Daten über solche Links ein. Besuche stattdessen die offizielle Website des Unternehmens.
- WhatsApp-Betrug: Betrüger:innen hacken WhatsApp-Konten und senden Nachrichten an die Kontakte der gehackten Person. Sie fordern Geld oder persönliche Informationen. Seien Sie bei solchen Aufforderungen misstrauisch, auch wenn sie von bekannten Kontakten kommen.
Spezielle Tipps für ältere Menschen
- Sicherheitseinstellungen überprüfen: Lass die Sicherheitseinstellungen deiner Geräte regelmässig von einer Person deines Vertrauens überprüfen.
- Notfallkontakte: Halte die Kontaktdaten einer vertrauenswürdigen Person griffbereit, falls du Hilfe brauchst.
- Regelmässige Schulungen: Besuche Schulungen oder Kurse, um dich über die neuesten Techniken und Sicherheitsmassnahmen zu informieren.
Schneller Check für mehr Sicherheit
- Sei misstrauisch: Ungewöhnliche Anfragen immer hinterfragen
- Absender überprüfen: Bei E-Mails genau auf die Absenderadresse achten
- Links meiden: Keine Links in verdächtigen Nachrichten anklicken
- Software aktualisieren: Alle Geräte und Programme auf dem neuesten Stand halten
- Starke Passwörter: Komplexe und einzigartige Passwörter verwenden
- Vertrauenspersonen: Telefonnummern von Helfer:innen griffbereit halten
Die Digitalisierung bietet viele Chancen, aber auch Gefahren. Moderne Enkeltricks nutzen neueste Technologien, um Vertrauen zu erschleichen. Mit der nötigen Vorsicht und den richtigen Massnahmen kannst du dich und deine Liebsten wirksam vor diesen Betrugsmaschen schützen.
Hinweis: Dieser Artikel ist Teil der Artikelserie «Fit fürs Internet: Digitale Kompetenzen für Jung und Alt», die sich mit der Förderung digitaler Fähigkeiten in allen Altersgruppen beschäftigt.
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